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Engelberg-Titlis

  Winterfrische mit Ecken und Kanten
Von Tim Tolsdorff

Wenige Kilometer, nachdem man die Autobahn am Vierwaldstätter See in Richtung Engelberg verlassen hat, verschwinden die dicht bewaldeten Hügel der Voralpen von der Bildfläche. Weitaus kapitalere Artgenossen lassen den Blick unvermittelt bis an den oberen Rand der Windschutzscheibe wandern. Knapp zwei Kilometer hoch türmen sich die Felszacken des Dreitausenders Reissend Nollen über dem Grund des Engelberger Tals auf, dahinter leuchtet Ewiges Eis in der Sonne. Hätte während der Anreise die Frage im Raum gestanden, warum der Wintersport in diesem Teil der Zentralschweiz eine mehr als 100-jährige Tradition hat, dann wäre sie spätestens jetzt beantwortet.  
Gegründet wurde Engelberg im Jahre 1120 als Benediktinerabtei, und noch heute thront das zuletzt nach einem Brand Mitte des 18. Jahrhunderts neu erbaute Kloster mitten im Ort. Die Engel, welche der Legende nach vom Hahnen - mit läppischen 2.600 Metern Seehöhe so etwas wie der örtliche Schlittenhügel - die Gründung der Abtei empfahlen, scheinen auch die neuzeitliche Entwicklung der Siedlung mit Wohlwollen begleitet zu haben: Herrschaftliche Hotelgebäude im Stil der Gründerzeit prägen das Ortsbild, moderne Seilbahnen erschließen die Hänge ringsum.  
Mit 84 Pistenkilometern ist das Skigebiet von Engelberg solide Mittelklasse, weit entfernt von den schwindelerregenden Zahlen französischer Pistenkonglomerate wie den Trois Vallées. Vergeblich sucht man die aufdringliche Partyszene von Tiroler Resorts wie Ischgl, und nach beheizten Achtersesseln mit Massa-gesitzen ruft hier niemand. Stattdessen finden Gäste ein Skigebiet mit Ecken und Kanten vor. Und natürlich den Titlis, das alpine Aushänge-schild der Region, einen Berg der Gegensätze. Exakt 3.238 Meter hoch, verfügt der vergletscherte Solitär über die Ausstrahlung eines Viertausenders.
Der Gipfel des Titlis ist alpinistisch erschlossen, aber seine Flanken sind zerklüftet und ungezähmt. Pisten, die am Reißbrett geplant und anschließend mit der Kettensäge in sanfte Waldhänge geschnitten werden, sucht man hier vergeblich. Dafür ist die schon die Standard-Abfahrt von der Bergstation der Rotair-Gondel eine Herausforderung. Gletscherhänge, Buckelpisten, Steilhänge - 14 Kilometer zeigt das Odometer an, wenn man im Tal abschwingt. Seine wahre Qualität aber offenbart der Titlis erst abseits der präparierten Pisten. Wer vom Sessellift auf den Laubergrat den richtigen Abzweig nimmt, der landet geradewegs im Pulver-Paradies: Die Laub ist ein Bild von einem Hang, die Nordlage garantiert bis weit ins Frühjahr hinein beste Verhältnisse. 1.100 Höhenmeter freies Gelände. Idealneigung. Breit wie mehrere Fußballfelder. Ein Klassiker. Letzteres gilt auch für das Gasthaus «Ritz», das dazu einlädt, die eigene Spur im Riesenhang bei einer Portion Rösti zu bewundern. Die Frage, wer den Titlis zum ersten Mal bestieg, ist bis heute umstritten - für die einen war es ein Mönch, für die anderen eine irdisch beseelte Seilschaft im Jahr 1744. Einigkeit besteht dagegen über die Frage, wer die Königsvariante am Titlis erschloss, den gigantischen Galtiberg. Der Einheimische Geny Hess suchte sich kurz nach der Verdrahtung des Berges per Seilbahn einen Weg über die nordöstliche Flanke. Geschickt umging er eine gefährliche Engstelle, um auf die Traumhänge im unteren Teil zu gelangen. Hess nannte seine Traverse nach der Schlüsselstelle in der Eiger-Nordwand Götterquergang. Sein Lohn waren mehr als 2.000 Höhenmeter Tiefschnee. Die bewundernden Blicke der Dorfschönheiten dürften seinen Triumph versüßt haben.
Varianten wie der Galtiberg sorgten seit der Jahrtausendwende dafür, dass sich Engelberg zum Anlaufpunkt für die Avantgarde des Skilaufs mauserte. Junge und ambitionierte Gäste, darunter Heerscharen von Skandi-naviern, die den abgegrasten und überlaufenen Epizentren der Freeski-Bewegung wie St. Anton oder Chamonix den Rücken kehrten, fanden während der vergangenen Jahren in den mächtigen Schatten des Titlis-Massivs und mischten sich unter die Stammgäste. Nicht wenige Neulinge lassen sich nieder - und folgen damit, wie die ersten Benediktinermönche vor fast 900 Jahren, dem Ruf der Engel, die vom Hahnen her die Vorzüge dieses Fleckens Erde preisen.


Engelberg-Titlis Tourismus AG
Tourist Center, CH-6390 Engelberg
Tel. +41 41 639 77 77
welcome@engelberg.ch
www.engelberg.ch
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